Hommage auf die Niederlande

 

Ich denk, auch wenn er mal bellt,
dass es ihm bei uns gefällt,
positiv ist seine Weltanschauung.
Er hat immer Appetit,
nicht nur, wenn er Hot Dogs sieht
und auch kein Problem mit der Verdauung.

Unser neuer, unser treuer,
unser braver, bester Kläffer,
König, Kaiser, Wedelmann,
heissgeliebter Haustyrann.

Stöckchenholer, Beinchenheber,
Taubenjäger, Pfötchengeber,
niemand rennt mit mir so rum,
macht mich so gesund
wie unser Hund.

 

Herman van Veen
Aus „Zwei Reisende“
Song: „Kumpel“

 

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eben international anerkannten Künstlern verbindet man mit dem Vereinigten Königreich der Niederlande vor allem Grachten, Mühlen und Blumen. Das flache Land liegt zu grossen Teilen unterhalb des Meeresspiegels und trotzt seit Jahrhunderten der Bedrohung, von den Wassermassen überflutet zu werden.

 

 

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mmer aber schon war das viele Wasser der Garant für den wirtschaftlichen Erfolg dieses flächenmässig kleinen Landes. Bis heute ist der im 14. Jahrhundert entstandene Hafen von Rotterdam der grösste Europas. Die unzähligen Grachten in den Niederlanden dienen sowohl der Entwässerung als auch dem Transport von Waren.

 

 

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ine weitere Besonderheit im Landschaftsbild stellen die Windmühlen dar, die ursprünglich Wasser aus den Kanälen abpumpten. Gleichzeitig wurden mittels Windkraft auch Säge- und Presswerke sowie Getreide- und Senfmühlen angetrieben.

 

 

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ie für die Niederlande typische, vielfarbige und leuchtende Blumenpracht ist ebenso dem Element Wasser zu verdanken, da die Überschüsse dazu verwendet werden, kostengünstig Landwirtschaftsflächen zu bewässern. Seit dem Mittelalter floriert die Blumenzwiebelzucht. Die Tulpenzwiebel war damals ein begehrtes Spekulationsobjekt und Zahlungsmittel.

 

 

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rgänzt wird die ohnehin schon malerische Umgebung von Schafen und schwarz-weissen Kühen. Milch und Käse stellen einen beträchtlichen Teil der landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Obwohl nur zwei Prozent der Beschäftigten in diesem Sektor tätig sind, rangieren die Niederlande weltweit auf Platz drei der Exporteure von Agrarprodukten.

 

 

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egierungssitz und Rechtsstadt Den Haag, Hauptstadt Amsterdam, Hafenstadt Rotterdam und Universitätsstadt Leiden sind die wohl bekanntesten Städte der Niederlande und ganz sicher einen Besuch wert. Hier fährt wirklich jeder - quer durch die Gesellschaft - Fahrrad und dies macht einen Teil des besonderen Charmes der Städte mit ihren vielen Grachten, Brücken, schmalen Stadthäusern und engen Gassen aus.

 

 

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ifestyle in den Städten spiegelt sich heute auch in den individuell gestalteten Hausbooten wider. Alleine in Amsterdam gibt es 2500 davon. Gelegentlich sieht man auf den Grachten von Touristen gerne selbstgesteuerte, überdimensionierte Holzschuhe schwimmen, die „Klompenbootjes“. Damit sind wir bei einem weiteren Symbol für die Niederlande: die „Klompen“! Diese traditionellen, schwimmfähigen Holzschuhe waren jahrhundertelang die gängigen Alltags- und Arbeitsschuhe der Niederländer. Wer sie einmal getragen hat, weiss, wie bequem diese Schuhe sind. Sie wurden sogar von der EU als Sicherheitsschuhe anerkannt.

 

 

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usser den sehenswerten Städten und der von Flüssen, Kanälen und Seen geprägten, saftig grünen Natur verfügen die Niederlande auch über eine lange Küste an der Nordsee. Die kilometerlangen Strände mit ihren Dünen und immer wieder auftauchenden Leuchttürmen laden zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Wer dann noch nach Abwechslung sucht, findet diese sicher in einem der vielen Küstenorte.

 

 

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atürlich brachte die allgegenwärtige Nähe zum Wasser nicht nur die bereits eingangs erwähnten Tätigkeitsfelder hervor, sondern auch eine Vielzahl anderer Berufe. Auf niederländischen Gewässern gibt es unzählige Wasservögel. Um besonders Wildenten ohne Schrot fangen zu können, entwickelte und perfektionierte man seit dem 16. Jahrhundert die Jagd auf Enten mittels des sogenannten „Eendenkoois“ (Entenkoje).

 

 

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er „Kooi“ (Koje, Käfig) ist eine sich nach hinten verjüngende Fangröhre, die von einem künstlich angelegten Teich abzweigt. Für einen erfolgreichen Fang waren der „Kooibaas“ (Kojenwart) und sein speziell dafür ausgebildeter Hund verantwortlich: Das Niederländische Kooikerhondje.

 

 

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s ist ein Hund einer immer noch seltenen Rasse, ziemlich unbekannt, und wurde erst in jüngster Zeit für Hundehalter interessant. Dies ist umso mehr erstaunlich, da das Kooikerhondje eine sehr alte Hunderasse und auf zahlreichen Gemälden zeitgenössischer Künstler wie Jan Steen (1626-1679) zu finden ist. Ein Hund wie die Niederlande: „wit-oranje“ (weiss-orange), klein und wasserverbunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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